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Verlag

Das Ding mit dem Verlag ist schon so eine Sache. Wer wünscht sich nicht, dass man entdeckt wird?

Aber so einfach ist es dann doch nicht. Man sitzt im stillen, vielleicht auch lautem Kämmerlein und schreibt die Ideen aus dem Kopf auf das, inzwischen virtuelle, Papier. Vieles bereitet einem so viel Freude, dass man sich traut auch andere Menschen damit zu erfreuen. Freunde? Bekannte? Familie? Und seien wir mal ehrlich, die meisten sind eher weniger Kritiker als Fans.

So liest mit Sicherheit jemand das Werk gegen und verbessert, was man selber nicht finden konnte. Und das ist auch gut so, denn einen Lektor zu finden, der auch noch bezahlbar ist, gestaltet sich zusätzlich, als weitere Hürde. Natürlich übernimmt das auch ein Verlag. Wenn man nun ein Werk fertig hat und sich traut einen Verlag zu suchen, geht es in eine weitere Runde aus Stolpersteinen.

Verlag, ist nicht gleich Verlag und manche möchte auch nicht das gesamte Buch zum Lesen bekommen. Es heißt Recherche. Welches Genre spricht man an? Welcher Verlag verlegt solche Bücher und nehmen sie Manuskripte überhaupt an? Reicht man ein Exposé ein und was ist das? Fragen über Fragen? Häufig habe ich es erlebt, dass man allein auf Feld und Flur steht und gern zum Self-Publishing übergeht! Aus dem Wunsch heraus, sonst keine Chance zu bekommen.

Abwegig ist das nicht. Hat man in Erfahrung gebracht, was der Verlag gerne haben möchte, beginnt nach Einreichung das Warten. Allgemein kann man sagen, wenn sich nach 6 Monaten nichts getan hat, dann wird es das auch nicht mehr. Es gilt als Absage. Nachfragen ist oftmals unerwünscht und die Enttäuschung ist oft sehr groß. Oftmals kommen aber auch Antworten mit Verträgen und Kosten ins Haus.

Kostenbeteiligungsverlage gibt es häufiger und sie nehmen gern neue Autoren an. Eben auch, weil sie sich an den Kosten des Buches beteiligen sollen. Drum prüfen, ob das der richtige Weg ist! Es kann durchaus einer sein, aber allgemein gilt: Ein Verlag geht in Vorkasse und spricht mit dem Autor die Rahmenbedingungen im Vorfeld ab. Es werden Verträge über Gewinnausschüttungen etc. festgelegt.

Nicht alles ist schlecht, aber vieles wirkt unseriös. Viele sagten zu mir, wenn dein Buch ein „Harry Potter“ wäre, dann wäre die Antwort schon längst da. Ja, und das habe ich auch oft geglaubt. Warten gehört leider ebenfalls zum Business, wie Enttäuschung und Selbstmotivation. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, meine Bücher in Eigeninitiative lektorieren zu lassen, Illustrationen und Cover selber zu gestalten, immer ein Auge darauf zu haben, welches Buch ich wo einreiche.

Ich bin annähernde auf die Nase gefallen und eines meiner Herzensprojekte sind mit einem Verlag auf den Markt gekommen, ich hatte Kosten und habe mich beteiligt. Wohin mich dieses Buch bringen wird? Die Erfahrung drum rum habe ich nun mal ohne weitere Kosten bekommen und ich lerne für die Zukunft. Ich gebe nicht auf und bewerbe mich und meine Bücher weiter. Warte immer auf Post oder Absagen, schreibe weiter, weil mir das Schreiben Spaß macht.

Werde ich mal bei einem der großen Verlage landen? Keine Ahnung, und Hand aufs Herz, es ist mir inzwischen nicht mehr so wichtig, da ich andere Wege gefunden und beschritten habe. Autor sein, ist nicht nur schreiben, es ist auch Ausdauer und Mut. Wie ein Sportler, der den Berg hinaufläuft. Wann ich ankomme, habe ich nicht im Blick, dass ich ankomme, weiß ich.