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Tag der offenen Tür in Ahlen

Und schon ist der vorbei, der Tag der offenen Tür in Ahlen. Ein eher ungewöhnlicher Termin mit Sarg und Co.

Anfang des Jahres wurde ich gefragt, ob ich zur Eröffnung und gleichzeitigem Tag der offenen Tür in Ahlen kommen würde. Bei der Gewerbeschau, die eher ein Start ins Jahr war, war nicht mit den Besuchern versehen, wie es der Veranstalter sonst berichtete. Aber das Thema Abschied nehmen, ist eines, was schmerzhaft ist und gern weggeschoben wird.

Ich war nicht anders. Seit ich einigen Familien den letzten Wunsch auf ein Bild und damit eine Erinnerung, die diesen Abschied sehr individuell werden lässt, beschäftige ich mich öfter damit. Es ist wie ein roter Faden, der sich durch die letzten Monate zieht und mit dem Wolkentaxi ein Ventil für mich geworden ist.

Am 31.08. und 01.09. stand ich also vor meiner begonnenen Malerei an einem Sarg. Die vielen Gespräche zeigten deutlich, dass sich mehr und mehr Menschen diesem Thema näherten und ich mit den Farben und Pinsel in den Händen wohl am neutralsten wirkte. Von unglaublich traurig bis zum Schmunzeln war alles dabei.

„Mal doch mal Noten“ sagte eine Dame zu mir und ich fand die Idee genial. Ich fragte zurück, gibt es ein Lied zu den Noten? Wir lachten und unterhielten uns lange, warum sie Noten als Ausdruck von Trauer sah. Wenige Minuten später stand ein älterer Herr neben mir, nickte mit dem Kopf und sagt; das wird wohl auf meinem Sarg sein, ich bin Tenor.

Völlig fertig von den Menschenmassen und den vielen Eindrücken sitze ich nur eine Woche später an dem nächsten Abschiedsgruß einer Familie an ihre Vorangegangene. Diese Aufgabe ist für mich jedes Mal etwas ganz Besonderes, denn ich darf, mit wenig Farbe, viel ausdrücken. Eine Rose sollte es sein, in der Farbe, die diese Dame so sehr ausgemacht hat.

Zeitgleich steuere ich mit großen Schritten auf ein Spätsommerfest zu, das das komplett gegensätzliche Thema hat. Eine Eröffnung einer Hundeschule, die Verwirklichung eines Traumes. All meine kleinen bunten Aufmunterungen und, wie sagten die Neuseeländer zum Wolkentaxi, das Taschentuch für die Seele, kommt auch mit. Es ist spannend, wie sich alles entwickelt und werde ich in Ahlen dieses Jahr wohl auch meinen Ausstand für 2024 geben.

Die Wersepfoten haben eingeladen und ich habe gern angenommen. Am 01.12. bin ich wieder in Ahlen zu finden, vorerst aber am 29.09. von 11 – 17 Uhr in Ahlen im Heimatmuseum beim Tag des offenen Ateliers. Wenn 2024 mich so in den Winter schickt, kann das Frühjahr spannend werden.

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